Starkes Schwitzen in der Nacht bei Frauen: Ursachen und Tipps

Starkes Schwitzen in der Nacht bei Frauen ist weit verbreitet, aber oft unterschätzt. Ob gelegentliches Schwitzen beim Schlafen oder als chronisch starkes Schwitzen ohne Anstrengung – das Thema ist komplex. In diesem Ratgeber erfährst du die wichtigsten Ursachen, Gefahren und bewährte Tipps gegen nächtliches Schwitzen.

Nächtliches Schwitzen: Wie viel Schwitzen ist normal beim Schlafen?

Ein gewisses Maß an Schwitzen im Schlaf ist normal. Der Körper reguliert seine Temperatur, besonders in der REM-Schlafphase. Unbedenklich ist leichtes Schwitzen, das nicht zu Schlafunterbrechungen oder klitschnasser Bettwäsche führt. Wenn das nächtliche Schwitzen jedoch häufig auftritt, stark ist oder den Schlaf stört, sollte die Ursache abgeklärt werden.

Starkes Schwitzen in der Nacht bei Frauen: Das sind die 7 häufigsten Ursachen

 Hormonelle Schwankungen und Wechseljahre

Eine der häufigsten Ursachen von übermäßigem Schwitzen bei Frauen sind hormonelle Veränderungen. Vor allem in den Wechseljahren treten plötzlich Hitzewallungen auf, begleitet von Schwitzen in der Nacht. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann das Schwitzen verstärken. Besonders auffällig: das Schwitzen in den Wechseljahren betrifft oft Kopf, Nacken und Oberkörper.

Schwangerschaft – besonders im 3. Trimester

Viele Frauen berichten von Schwitzen in der Schwangerschaft – besonders im 3. Trimester. Der Grund: Der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren, das Blutvolumen steigt und die hormonellen Umstellungen beeinflussen die Körpertemperatur. Auch das zusätzliche Gewicht und die veränderte Schlafposition fördern das Schwitzen beim Schlafen in der Schwangerschaft.

 Schwitzen bei Fieber und Erkältung – auch ohne Temperaturerhöhung

Nicht nur Fieber oder erhöhte Körpertemperatur selbst, auch Infekte wie eine Erkältung ohne Fieber oder eine Bronchitis können starkes Schwitzen auslösen. Das Immunsystem arbeitet intensiver und Schwitzen ist Teil der natürlichen Körperregulation.

Schwitzen durch Mangelerscheinungen

Ein gestörter Nährstoffhaushalt kann die Temperaturregulation und Schweißproduktion im Körper erheblich beeinflussen. Besonders entscheidend sind hier Mikronährstoffe, die für die Funktion des vegetativen Nervensystems wichtig sind – denn dieses steuert unter anderem das Schwitzen. Fehlen bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe, kann das zu einer übermäßigen Aktivität der Schweißdrüsen führen.

So kann ein Magnesiummangel zu innerer Unruhe, Muskelzuckungen und vermehrtem Schwitzen führen, insbesondere nachts. Vitamin B3 und Vitamin B5 sind an der Regulation der Körpertemperatur beteiligt. Ein Defizit kann Schweißausbrüche verursachen. Weitere relevante Nährstoffe, deren Mangel das Schwitzen begünstigen kann, sind Kalium, Zink, Kalzium und Vitamin D.

Ein umfassender Nährstoff-Check beim Arzt kann helfen, mögliche Defizite zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Eine ausgewogene Versorgung mit diesen Mikronährstoffen ist essenziell, um das vegetative Nervensystem zu stabilisieren und übermäßiges nächtliches Schwitzen langfristig zu reduzieren.

Psychische Ursachen: Stress, Angst und Albträume

Psychische Belastungen können starkes Schwitzen auch ganz ohne Anstrengung verursachen. Albträume, Nervosität, Angstzustände und ständiger Stress versetzen den Körper in Alarmbereitschaft – selbst im Schlaf. Die Folge: Betroffene Schwitzen als eine  Reaktion  auf eine dauerhaft erhöhte Produktion von Adrenalin.

 Alkohol, Koffein, Medikamente gegen Depressionen oder Bluthochdruck

Substanzen wie Alkohol oder Koffein erweitern die Blutgefäße und fördern so das nächtliche Schwitzen. Auch Medikamente wie Antidepressiva oder Betablocker beeinflussen den Wärmeregulationsmechanismus. Ist dies der Fall, sollte gemeinsam mit dem Arzt nach möglichen Alternativen gesucht werden.

 Ungünstige Schlafbedingungen: Kleidung, Bettwäsche, Temperatur

Künstliche Materialien wie Polyester begünstigen das Schwitzen beim Schlafen. Auch zu warme Bettdecken, schlecht durchlüftete Räume oder unpassende Schlafkleidung tragen dazu bei. Achten Sie auf atmungsaktive Baumwolle und eine Zimmertemperatur von 16-18 Grad Celsius.

 Welche Krankheiten können hinter starkem Schwitzen stecken?

Starkes Schwitzen in der Nacht kann auch ein Warnsignal für mögliche Krankheiten sein. Mögliche Ursachen:

  • Schwitzen durch Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzschwäche kann zu vermehrtem nächtlichen Schwitzen führen
  • Schwitzen durch bestimmte Krebsarten, z. B. Lymphdrüsenkrebs
  • Manche Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis) lösen Schwitzen aus

Wenn das Schwitzen neu auftritt, lange anhält oder andere Symptome (z. B. Gewichtsverlust, Husten, Schmerzen) hinzukommen, ist ein Arztbesuch dringend empfohlen.

Wo tritt nächtliches Schwitzen besonders häufig auf – und was sagt es dir?

 Nächtliches Schwitzen am Kopf und im Gesicht

Starkes Schwitzen am Kopf und Nacken sowie Schwitzen im Gesicht sind typische Zonen für Hitzewallungen, aber auch bei Infekten und neurologischen Erkrankungen. Das Schwitzen am Kopf kann auch ein Hinweis auf eine Schilddrüsenstörung oder eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.

Achseln, Brust und Co: Nächtliches Schwitzen am Oberkörper

Besonders bei Frauen tritt nächtliches Schwitzen häufig am Oberkörper auf. Hier sind hormonelle Ursachen und Wechseljahre häufig beteiligt. Gerade Frauen mit größerer Oberweite schwitzen nachts häufig im Brustbereich und an den Achseln.

 Starkes Schwitzen am Po, Intimbereich und Rücken

Feuchtigkeit an diesen Stellen kann Hautreizungen fördern. Auch Infektionen oder ungeeignete Schlafbekleidung (z. B. Polyester) können Ursachen sein.

Füße schwitzen beim Schlafen

Besonders bei geschlossenem Bettzeug, synthetischen Materialien und dem nächtlichen Tragen von Socken kommt es zur Überhitzung an den Füßen. Ausschlag am Fuß durch Schwitzen ist dadurch keine Seltenheit.

 Der ganze Körper schwitzt

Wenn der gesamte Körper stark schwitzt, spricht man von generalisiertem Schwitzen (auch generalisierte Hyperhidrose). Ursachen reichen von hormonellen Störungen bis hin zu systemischen Erkrankungen wie Diabetes oder Infektionen.

 Wann ist nächtliches Schwitzen gefährlich?

 Wann sollte ich aufgrund von Hyperhidrose zum Arzt?

Konsultiere einen Arzt, wenn das nächtliche Schwitzen:

  • neu auftritt
  • ohne erkennbare Ursache besteht
  • mit anderen Symptomen einhergeht (z. B. Gewichtsverlust, Fieber, Abgeschlagenheit)
  • sehr stark ist

Insbesondere, wenn das Schwitzen im Schlaf die Lebensqualität beeinträchtigt.

 Was hilft gegen starkes Schwitzen in der Nacht? Hausmittel gegen Schwitzen beim Schlafen

Viele Frauen greifen bei nächtlichem Schwitzen zuerst zu natürlichen Mitteln. Hausmittel bieten eine sanfte Möglichkeit, übermäßiges Schwitzen im Schlaf zu reduzieren, ohne gleich zu Medikamenten greifen zu müssen. Sie wirken beruhigend, temperaturregulierend oder schweißhemmend und können den Schlafkomfort deutlich verbessern. Im Folgenden stellen wir bewährte Hausmittel vor, die helfen können, das Schwitzen beim Schlafen zu lindern.

Salbei gegen Schwitzen – wirksames Naturheilmittel

Salbei hemmt die Schweißproduktion auf natürliche Weise. Ob als Tee oder Extrakt – viele Frauen berichten von positiven Erfahrungen. Besonders bei leichter Hyperhidrose – also krankhaftem, übermäßigem Schwitzen – kann Salbei unterstützend wirken. Seine adstringierenden Inhaltsstoffe reduzieren die Schweißabsonderung und beruhigen die Schweißdrüsenaktivität.

Das kann nicht nur nachts helfen, sondern auch tagsüber im Alltag spürbare Erleichterung bringen. Zudem wirkt Salbei leicht antibakteriell, was hilft, die Geruchsbildung durch Bakterien auf verschwitzter Haut zu minimieren.

 Weitere Hausmittel gegen nächtliches Schwitzen:

  • Kalte Fußbäder vor dem Schlafengehen
  • Atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle
  • Regelmäßiges Lüften des Schlafzimmers
  • Verzicht auf scharfe Speisen oder Alkohol am Abend

Medikamente gegen starkes Schwitzen – wann sinnvoll?

Bei starkem Leidensdruck können sogenannte Anticholinergika oder äußerlich anwendbare Aluminiumchlorid-Lösungen helfen. Diese sollten jedoch nur nach ärztlicher Beratung verwendet werden. In der Regel wird die medikamentöse Therapie nur bei ausgeprägter Hyperhidrose in Betracht gezogen, wenn Hausmittel und Lebensstilanpassungen nicht ausreichen.

Es muss dabei individuell entschieden werden, welche Form der Anwendung sinnvoll ist – ob lokal begrenzt oder systemisch. Die Behandlung muss unter ärztlicher Begleitung erfolgen, um Nebenwirkungen zu vermeiden und den Therapieerfolg im Alltag zu sichern.

 Ernährung und Lebensstil anpassen

Vermeiden Sie Lebensmittel, die die Körpertemperatur erhöhen (z. B. Kaffee, scharfe Gewürze, Alkohol). Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Magnesium, B-Vitaminen, Vitamin D und ausreichend Flüssigkeit. Was wir essen, spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stoffwechselprozessen und damit auch der Körpertemperatur.

Mithilfe gezielter Ernährung lässt sich übermäßiges Schwitzen häufig positiv beeinflussen. Eine bewusste Lebensweise – inklusive regelmäßiger körperlicher Aktivität, Stressabbau und Schlafroutine – ergänzt die Behandlung sinnvoll und unterstützt langfristig ein besseres Wohlbefinden.

 Welche Kleidung beim Schlafen? Baumwolle statt Polyester

Polyester fördert Schwitzen beim Schlafen. Besser: Schlafanzüge aus Baumwolle oder Leinen. Diese Materialien sind atmungsaktiv und hautfreundlich.

Schwitzen in der Nacht ernst nehmen und gezielt handeln

Nächtliches Schwitzen bei Frauen ist ein vielschichtiges Thema. Die Ursachen reichen von harmlosen Umständen bis hin zu behandlungsbedürftigen Krankheiten. Wer unter nächtlichem, krankhaftem Schwitzen leidet, sollte Ursachen abklären und gezielt gegensteuern – mit Hausmitteln, gesunder Lebensweise oder bei Bedarf mit medizinischer Hilfe. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein erkennbarer Grund vorliegt oder nicht: Eine individuelle Betrachtung der auslösenden Faktoren ist entscheidend.

Viele Betroffene empfinden das Schwitzen zudem als belastend und entwickeln ein starkes Schamgefühl, obwohl es sich um ein weit verbreitetes Phänomen handelt. Umso wichtiger ist es, offen darüber zu sprechen und sich bei Bedarf ärztliche Hilfe zu holen, um echte Linderung zu erzielen.

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